Pflegende Angehörige

Die Versorgung von Demenzkranken wird in etwa 70 % der Fälle von pflegenden Angehörigen geleistet. 

Bei wohl keiner anderen Krankheit sind die Angehörigen in solchem Maße selbst mit betroffen, wie bei Demenzerkrankungen. Mit dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome verändern sich die Beziehungen zu den Erkrankten; Rollenwechsel werden notwendig. Angehörige müssen lernen, für die erkrankten Menschen zu handeln und sogar zu denken. 
Hierzu siehe auch Dr. Jan Wojnar, der anlässlich der Fotoausstellung "Blaue und Graue Tage" über "den Einfluss einer Erkrankung auf zwischenmenschliche Beziehungen" geschrieben hat.

Wer in einer gemeinsamen Wohnung mit Demenzkranken lebt, gerät zwangsläufig mit in den Sog der Krankheit. Man sieht sich ständigen Hilfe-Appellen ausgesetzt und muss mit den Ängsten und Depressionen, der Lethargie oder auch dem Zorn und den Widerständen der Erkrankten umgehen. Besonders belastend ist das Selbst- und Fremdgefährdungs-potenzial. Menschen mit Demenz können Gefahrenquellen vergessen und gefährliche Situationen verkennen, was zur Folge hat, dass man die Erkrankten kaum aus den Augen lassen kann.

Unruhe und Weglauftendenzen sind beim Umgang mit demenziell erkrankten Menschen besonders belastend. Zu diesem Thema wurden durch eine interdisziplinäre Oldenburger Arbeitsgruppe zwei Papiere erarbeitet, die viele praktische Ratschläge für Angehörige enthält:
 

 

Aber auch wer als Angehöriger weiter entfernt lebt, ist mit betroffen. Es gibt die Phase der unzähligen telefonischen Hilferufe. Und dann die Zeit, wo man nicht sicher sein kann, dass die oder der Erkrankte überhaupt in der Lage ist, zu telefonieren und sich Hilfe zu holen. So ist man in ständiger Sorge. Die notwendige Unterstützung kann außerdem nur organisieren, wer die Möglichkeiten und Angebote vor Ort kennt.

 
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