Ärztliche Versorgung
Bei Verdacht auf Demenz sollte der erste Weg zum Hausarzt führen. Da sich die Krankheit meistens schleichend entwickelt, besteht am Anfang oft große Unsicherheit. Krankheitssymptome können von Mitmenschen auch als Nachlässigkeit oder Desinteresse interpretiert werden. Daher hilft eine frühzeitige Diagnose, unnötige Konflikte zu vermeiden.
Unser Infoblatt "Wann zum Arzt"? kann Ihnen dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt für eine mögliche Diagnose zu finden.
Bitte beachten Sie: Wer eine Vorsorgevollmacht erstellen möchte, sollte das möglichst frühzeitig tun. - Falls eine Demenz diagnostiziert wird, könnte das bereits Zweifel an der Geschäftsfähigkeit aufkommen lassen (siehe Menuepunkt "rechtliche Aspekte").
Das DGK (Deutsches Grünes Kreuz) hat Warnzeichen für eine Alzheimerdemenz zusammengestellt sowie einen Fragebogen zu Veränderungen von alten Menschen erstellt. Diese Hinweise können Ihnen helfen, die Symptome, die Sie beobachten, besser einzuordnen und sich auf ein Gespräch mit dem Arzt gut vorzubereiten.
Wenn sich der Verdacht erhärtet, ist eine differenzierte Diagnose notwendig. Die richtige Adresse ist hier ein erfahrener Facharzt (Psychiater, Neurologe, Nervenarzt), bzw. eine Gedächtnisambulanz oder Memoryklinik, die sich auf Demenzerkrankungen spezialisiert hat. Eine Liste der Adressen von Fachärzten in Oldenburg, die sich laut telefonischer Auskunft mit Demenzpatienten befassen, sowie der Gedächtnisambulanz finden Sie, wenn Sie unsere Facharzt-Liste anklicken.
Auch für Betroffene und Angehörige interessant: Die S3-Leitlinie legt den Standard für Ärzte und Therapeuten bei Diagnose, medizinischer Behandlung und Therapie von Demenzerkrankungen fest.
Wenn bei Demenzkranken andere Krankheiten hinzukommen, sollten die Fachärzte (insbes. Zahnarzt, Augenarzt usw.) im Umgang mit Demenz erfahren sein. Demenziell erkrankte Menschen können ihre Beschwerden oft nicht mehr richtig mitteilen und brauchen geduldige, einfühlsame Anleitung. Wichtige Hinweise zum Umgang mit demenziell erkrankten Patienten finden Sie unter "Patienten mit Demenzerkrankung: so wird die Behandlung für alle leichter" in einer Fachzeitschrift für die Zahnarztpraxis. Die dort vermittelten praktischen Tipps und Erklärungen sind sehr hilfreich für das Personal von Arztpraxen und Krankenhäusern, sowie für Angehörige, die i.d.R. die Arztbesuche begleiten. Sie können die Ratschläge ggf. an das Fachpersonal weiterleiten.
Die Krankenhäuser sind auf die Versorgung von Menschen mit Demenz i.d.R. unzureichend eingestellt. Bei Vorliegen einer Demenz sollte besonders abgesichert werden, dass alle medizinischen Informationen vorliegen. Darüber hinaus ist eine besondere Betreuung sowie eine vernetzte ärztliche Versorgung notwendig. Bitte beachten Sie die sehr hilfreichen Informationen zum Thema "Demenz im Krankenhaus" auf den Seiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Auch die Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen hat »Empfehlungen für den Umgang mit Menschen mit Demenz im Krankenhaus« herausgegeben, die für das Personal von Krankenhäusern hilfreich sind. Sie können zu der Verbreitung der Empfehlungen beitragen, wenn Sie diese ausdrucken und dem Krankenhauspersonal an die Hand reichen.